Im Mittelpunkt
Erinnern beugt
Demenz vor
Demenz ist die häufigste Ursache von Pflegebedürftigkeit. Sie verändert das Leben der Betroffenen, ihrer Familien und bringt viele neue Herausforderungen mit sich. Deshalb setzten wir bei der Fachsozialbetreuung in unseren Pflegewohnhäusern auf Biografiearbeit, altes Handwerk und Tätigkeiten von Früher um der "Krankheit des Vergessens" entgegen zu wirken. Dazu fand im letzten Herbst auch unsere Schwerpunktwoche in fünf Häusern statt.
Unser "Haus Anna" in Eberstein machte den Anfang und lud zum gemeinsamen Körbe flechten ein. Die ruhige, gemeinschaftliche Tätigkeit des alten Handwerks fördert die Feinmotorik und nimmt den BewohnerInnen Stress. Das "Haus Michael" in Obervellach nahm die Bewohner*innen mit einem Film-Klassiker der Gegend "Die Magd von Heiligenblut" auf eine Reise in die Vergangenheit, das im anschließenden "Miteinander-Café" für viel Gesprächsstoff sorgte.
Erinnerung an früher
Riechen, Schmecken und Fühlen stand in unserem "Haus Elisabeth" in St.Andrä/Lav. beim Marmelade einkochen mit Obst aus der Region im Mittelpunkt. Die Bewohner*innen unseres "Haus Martha" und Schüler*innen unserer Schule für Sozialbetreuungsberufe in Klagenfurt aktivierten die Erinnerungen und die Feinmotorik mit dem Filzen eines wunderschönen herbstlichen Türkranzes mit „Kastn“, Haselnüssen, Hagebutten, Mäusen und Igel.
Schon das Ambiente im "Haus Klara" in Maria Elend/Podgorje mit urigen Heuballen, alten Milchkannen, schönen Sonnenblumen, riesigen Maispflanzen und leuchtenden Kürbissen hat manche*n Teilnehmer*in ans „Buttern“ aus früheren Tagen am eigenen Bauernhof erinnert. Das Highlight des Nachmittags war die „Melklisl“ – eine „Kuh auf Rollen“, die mit der Hand „gemolken“ werden konnte. Und wie anno dazumal wurde auch alles von der frischen Milch verwertet, der abgeschöpfte Rahm wurde zu Butter gestampft und die Molke mit selbstgemachter Marmelade zu einem köstlichen Getränk.
Nächstenliebe als
Beruf
Neben all der Professionalität in der Betreuung und Pflege von älteren und kranken Menschen braucht es vor allem Menschlichkeit und Nächstenliebe, die bei allen Herausforderungen unsere obersten Gebote bleiben. Nicht umsonst heißt es bei uns „Nächstenliebe deinen Job“. Unsere offenen Stellenausschreibungen finden Sie hier.
Oft sind es scheinbar kleine Gesten der Nächstenliebe die Lebensfreude schenken, wie Brigitte Planteu, Pflegeassistenin im „Gregorhof“ weiß. „Ich erinnere mich an eine Bewohnerin, die von weit her zu uns kam. Es ging ihr sehr schlecht. Früher war sie oft in Bad Eisenkappel/Železna Kapla auf Urlaub und hatte schöne Erinnerungen an den Ort. Wir gingen oft mit ihr raus. Einmal, als wir gerade über den Dorfplatz gingen, das Wasser der Vellach plätscherte und die Vögel sangen, fragte ich die Frau, wie es ihr denn gefalle. Sie lächelte und antwortete: „schön“. Ich sah und spürte ihre innere Zufriedenheit.“