Für eine
Herausforderungen
überwinden
Unsere Auslandhilfe-Bereichsleiterin Alexandra Blattnig-Rull weiß, dass nicht nur Corona die Armut in unseren Projektländern steigen lässt: „Unsere langjährigen Projektpartner*innen berichten von stark erhöhtem Hilfsbedarf. Weltweit leiden rund 800 Millionen Menschen an Hunger. Wir setzen uns mit gezielten Maßnahmen dafür ein, dass eine Zukunft ohne Hunger für alle Menschen Realität werden kann. Denn: Kriege, Naturkatastrophen und Not steigern die Armut, und diese trifft besonders die Jüngsten. Das Ziel unserer Projekte ist es weltweit, Kinder und Erwachsene in Krisensituationen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen. Wir beweisen mit unserer Arbeit, dass ausweglos erscheinende Situationen verbessert werden können, auch wenn wir wie im Vorjahr auf Reisen verzichten mussten, die eigentlich ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit sind. Dafür haben wir Online-Lösungen, um mit unseren Projektpartner*innen in Kontakt zu bleiben, weiterentwickelt.“
Corona verschärft
die Not
„Lockdowns und Schulschließungen aufgrund von Corona hinderten Eltern an legaler Arbeit, schlossen zahlreiche Kinder mangels Internetverbindung und ausreichender Technologisierung vom digitalen Unterricht – falls überhaupt vorhanden – aus. Dies führte wiederum zu Erhöhung von illegaler Arbeit auch von Kindern, zu Gewalt in Familien, zu Teenager-Schwangerschaften, frühen Verheiratungen von Mädchen und langfristigen Schulabbrüchen. Unsere Projektpartner*innen berichten auch vom Wegbrechen von vielen Spender*innenstrukturen und von erschwertem Arbeiten mit den Zielgruppen. Sie sind jedoch oft für viele Kinder die einzige Stütze. Nur durch das Engagement unserer Projektpartner*innen konnten wir im letzten Jahr weiterhin armutsbetroffenen Kindern Zugang zu Essen, Hygieneartikeln, medizinischer und psychologischer Versorgung sowie Bildung ermöglichen.“
Freiwilligen-Einsätze
in Uganda
„Erstmalig konnten wir in unserem Projektland Uganda Freiwilligen-Einsätze anbieten. Drei junge engagierte Menschen machten sich deshalb Mitte Oktober zu ihrem einjährigen Einsatz auf. Die Freiwilligen-Einsätze erfreuen sich großen Interesses. Es gibt zahlreiche Bewerbungen dafür. Auch wurden schon für das Jahr 2022 drei neue Freiwillige ausgewählt, um ein Jahr in Uganda ihren Einsatz zu leisten. Und: Die Hilfe kommt an, wie die Fortschritte in unseren Projekten und unsere folgenden Beispiele zeigen.“
Dürre schafft Not
In Kenia kommt es wiederholt zu Hungerkrisen aufgrund von verschiedenen Naturkatastrophen. Wir unterstützen die katastrophengebeutelte Bevölkerung bereits seit der dürrebedingten Hungerkrise 2017 mit Akut- und Aufbauhilfe. Im letzten Jahr verschlimmerte sich die bereits 2020 aufgetretene Dürre noch einmal und bedroht mehr und mehr Menschenleben. Die lang erwarteten Regenfälle sind ausgeblieben. Die Viehzucht als Lebensgrundlage ist ernsthaft bedroht und steht vor dem Aussterben. Tausende Tiere, darunter auch die widerstandsfähigsten wie Kamele, sind den Auswirkungen der Dürre bereits zum Opfer gefallen. Wasserkrisen sind an der Tagesordnung, und die strategischen Bohrlöcher sind häufig defekt. Unsere Hilfe kommt jedoch weiterhin an: Wir belieferten die Opfer der Dürrekrise mit Wasser und setzen auch auf langfristige Hilfe. Deshalb haben wir die Reparatur von Bohrlöchern und den Bau eines Rohrleitungssystems für die Wasserversorgung einer Gemeinde unterstützt.
Fortschritte trotz
Herausforderungen
Die Corona-Pandemie stellt vor allem Kinder vor große Schwierigkeiten. Eines davon war Doni (†). Der Siebenjährige – der in diesem Jahr 2022 sehr plötzlich verstorben ist – hatte Zerebralparese und konnte sich lange nicht bewegen oder sitzen. Wir begleiteten ihn viele Jahre, und die Fortschritte, die er in seiner Entwicklung machte, zeigten, dass unsere Hilfe trotz der erschwerten Umstände aufgrund von Corona ankamen: Nach einer langen Pause, in dem unsere Mitarbeiter*innen ihn nicht besuchen und er nicht im Freien spielen konnte(n), war die Erleichterung groß, als es wieder möglich war. Und: Doni liebte die Therapie! Er nahm vor seinem plötzlichen Tod aktiver am Leben teil, spielte, hörte Musik und sah gerne Menschen im Fernsehen beim Tanzen zu. Auch seine Hände und Beine waren entspannter.
Neue Hoffnung
Der Heimat entrissen und alles verloren. Millionen von Menschen sind wegen kriegerischer Konflikte weltweit auf der Flucht. – So auch Miremba und ihre Familie, die wegen des Bürgerkrieges im Südsudan den zermürbenden Fußmarsch nach Uganda wagten. Mirembas Vater verstarb nach der Ankunft im Aufnahmelager, und das junge Mädchen war gezwungen, die Schule abzubrechen, um ihrer Mutter zu helfen. Damit starb ihre Hoffnung, durch eine gute Bildung in Zukunft ein besseres Leben zu haben.
Das Schicksal der jungen Frau wendete sich, als sie bei der Caritas Gulu die Möglichkeit erhielt, eine Ausbildung zur Schneiderin zu machen. Sie kann jetzt für ihre Grundbedürfnisse selbst aufkommen und nutzt ihren Verdienst auch dazu, ihre Geschäftsmieten und die Schulgebühren für ihre Geschwister zu bezahlen. Weltweit flüchten die meisten Menschen in die unmittelbaren Nachbarländer. Wenn wir helfen wollen, dann müssen wir dort beginnen. Über zwei Millionen Menschen sind etwa aus dem Südsudan in die Nachbarländer Uganda oder Äthiopien geflohen. Gemeinsam mit lokalen Partner*innen unterstützen wir südsudanesische Flüchtlinge beim Neubeginn in Uganda.
Im Zeichen der
Nachhaltigkeit
Das Kochen auf offenem Feuer in Uganda führt nicht nur zu einer starken Abholzung der Wälder und einer damit einhergehenden Freisetzung von Emissionen und Bodenerosion, auch die Anschaffung von Brennmaterial wird zunehmend zu einer ökonomischen Belastung für die Bevölkerung in Gulu. Deshalb bauen wir in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien kleine Biogasanlagen. Die neue Kochmöglichkeit ist ein Gewinn für die Menschen vor Ort, aber auch für die gemeinschaftliche Nutzung der Anlagen. Haushalte mit mehreren Tieren unterstützen jene mit weniger Tieren, indem sie mehr Dung in diese einbringen. Das produzierte Biogas und die Gärreste, die als Dünger dienen, werden solidarisch auf die jeweiligen Haushalte aufgeteilt.
Eigene CO2-Emissionen
kompensieren
In Kooperation mit der Kompetenzstelle Klimaneutralität der BOKU gibt es die Möglichkeit, sein eigenes CO2 zu kompensieren. Einerseits kann direkt eine bestimmte Menge CO2 ausgeglichen werden oder die Emissionen der letzten oder nächsten Geschäfts- und Urlaubsflüge werden ganz einfach mit der Eingabe von Start und Zielflughafen automatisch berechnet. Gleichzeitig kommt die Spende, die auch steuerlich absetzbar ist, unserem Projekt in Uganda zugute, wenn Sie dieses auch auswählen. Hier haben Sie die Möglichkeit dazu.